Ein Sondermaschinenbau kommt häufig in der Praxis vor. Das liegt daran, dass die Kunden auf Grund diverser unterschiedlicher Ansprüche einen individuellen Bedarf haben. Nachstehend wird der Fokus beispielhaft auf die möglichen verschiedenen Bedarfe und Hintergründe gelegt, damit diese Sonderanfertigungen erklärbarer werden.
Besondere Produkte und Verpackungen
Oftmals sind Produkte oder deren Verpackungen so speziell, dass sie eine Sondermaschine brauchen. Sie unterscheiden sich stark in der Größe und Form. Oder es können besondere Beschichtungen auf die Produkte und Materialien beispielsweise in dem jeweiligen Produktionsprozess hinzukommen, die einzelne Standardmaschinen nicht bieten. Sie müssten dann eventuell hintereinander zusammengefügt werden, wofür aber innerhalb des Bereichs in der Fabrik kein Platz vorhanden ist oder für das Produkt schädlich wäre.
Besondere Prozesse
Manchmal stecken hinter Sonderanfertigung auch besondere Prozesse innerhalb der Produktion. Sie heben sich von denen der Konkurrenten ab. So müssen die Maschinenbauer nicht unbedingt einen Großteil verändern, aber dennoch so viele Änderungen durchführen, dass sie als Sonderanfertigung tatsächlich gelten. Im Prinzip ist dies in der chemischen oder auch thermischen Prozessherstellung häufiger vorherrschend.
Fremd- und Eigenbau der Hersteller
Manchmal kommt der Sondermaschinenbau auch in jener Form vor, dass Hersteller einen großen Anteil von Zulieferern einkaufen. Sie erweitern die gekauften Teile oder sogar Komplettmaschinen anschließend selbst. Der Hintergrund ist der, dass sie Dritten nicht Preis geben möchten, wie die vollendete Maschine tatsächlich aussieht und funktioniert. Das ist eine Form von Schutz vor einer möglichen Industriespionage, die immer dann stattfinden kann, wenn Fremde an Detailzeichnungen der Maschinen gelangen. Viele Maschinenbauer stellen allerdings auch bei der Konstruktion von Maschinen solche Einzelteile her, die damit schlechter insgesamt zu kopieren sind. Hierbei ist dann aber nicht unbedingt von einer Sonderanfertigung zu sprechen, die auf Grund der herzustellenden Produkte so ausgeführt wurde. Auch hier ist das Motiv, einen natürlichen Kopierschutz zu erzeugen.
Eine Nische mit hohen Margen
Sind die Sonderanfertigung tatsächlich einzigartig und haben die Hersteller kaum oder gar keine Konkurrenten, sind die Gewinnmargen meistenteils sehr hoch. Sie können fast schon die Preise selbst bestimmen, wenn sich für die Kunden keine anderen standardisierten Lösungen finden. Deswegen wird der Bereich auch für viele Maschinenbauunternehmen interessant bleiben, sodass sie gewillt sind, ihre Marktposition zu halten und weitere Sonderlösungen anbieten zu wollen.
Die Entwicklung des Maschinenbaus ist allerdings insgesamt rasant, welches bedeuten könnte, dass Sondermaschinen irgendwann zu standardisierten Maschinen werden könnten. Das senkt dann wiederum die Preise und erhöht eine Konkurrenz. Deswegen ist der Drang auch im Sondermaschinenbau zur Weiterentwicklung von Nöten, um die natürliche Distanz zu möglichen Konkurrenten auf Basis von Wissen und Machbarkeit zu erhalten.